(Alp)Traum von Dar es Salaam - Reisverslag uit Nijmegen, Nederland van kathrin sprenger - WaarBenJij.nu (Alp)Traum von Dar es Salaam - Reisverslag uit Nijmegen, Nederland van kathrin sprenger - WaarBenJij.nu

(Alp)Traum von Dar es Salaam

Door: webmaster

Blijf op de hoogte en volg kathrin

05 Mei 2009 | Nederland, Nijmegen

Und da sitze ich wieder in meinem Zimmerchen in der Brons(geeststraat). Ich kann es immer noch nicht so ganz fassen, das mein Twende Tanzania (let's go to T)-Abenteuer vorbei ist. Nimwegen, oder eigentlich fing es in Amsterdam schon an, empfing uns nicht gerade herzlich - es war kalt und regnerisch. Ich schiebe meine neue Bongoflava-CD rein und traeume nochmal von T.

Die letzten Tage in Dar waren fuer mich heftig. Am Sonntag erhielt ich eine Mail von meiner Arbeit, dass einer der Behinderten mit denen ich arbeite im Sterben liegt. In dem Moment merkst du, wie weit weg Europa ist, wie weit weg du von allem bist. Und wie wenig du tun kannst. Ich hab in der St. Josephskirche eine Kerze fuer ihn angezuendet.

Nachmittags, sagte mir ein Freund, ob ich von den Bomben in Mbagala (dem Viertel, wo meine Schule steht) gehoert haette. NEIN!
Es scheint, dass ein Waffenlager explodiert ist. Ca. 20 Menschen starben (offiziell) und 4000 sind obdachlos geworden. Mehr konnte er mir nicht sagen.
Onkel Hermann, den ich spontan besuchte konnte mir sagen, dass eine Bombe in St. Anthony's Sec. School (meine Schule) gefallen ist. Weiteres wusste er aber auch nicht. ICH MUSS DAHIN!!!
Montag morgen ging ich mit Emanuel, einem Freund dorthin. Er hat einen Freund in Mbagala, um den er sich Sorgen macht. In der Nacht schlafe ich kaum, vor Sorge um meine Kollegen.
Morgens geht es frueh im Daladala nach Mbagala. Ich war so gespannt. Was erwartet mich? Zerbombte Haeuser? Kann ich ueberhaupt in die Naehe der Schule kommen?

Als wir dort ankamen sah es auf den ersten Blick normal aus. Studenten und Lehrer laufen rum, als waere nichts passiert. Irgendwo wird Glas aufgefegt. Drinnen sehe ich, dass die Decken teilweise halb und teilweise ganz heruntergefallen sind. Ueberall haben die Ventilatoren einen Teil der Decke mitgenommen. Sie haben dem Druck des Bombeneinschlags nicht wiederstehen koennen. Ich finde schnell Mama Mungele und Mama Liyaru. Sie erzaehlen mir, dass sie sich alle sehr erschrocken haben, aber, alle Schueler und Lehrer haben "the situation" ueberlebt. Einige Schueler haben sich beim fluechten verletzt, aber nicht schlimm. RUMS, faellt mir ein Stein vom Herzen. "we can only be thankful to god". Mama Mungele hat zwar ihr Haus verloren, aber ist froh, dass weiter nichts passiert ist. Die Decken kann man reparieren, Menschenleben nicht.

Sie erzaehlen, dass viele Menschen auf der Flucht versucht haben, einen fluss zu ueberqueren, aber der war zu stark und so sind viele in den Fluten ertrunken. Und in den Krankenhaeusern sterben auch noch taeglich Menschen.

Als ich hoerte, dass das ganze am Mittwoch nachdem wir (montags) da gewesen sind passiert ist, werde ich mir bewusst, wie viel Glueck (oder Schutzengel) ich hatte. Der eigentliche Plan war naemlich erst zwei Tage Praktikum in Dar zu machen, mit Jeremy und dann am Mittwoch zu meiner Schule zu gehen. Wir haben die Plaene geaendert, weil Jeremy nicht mitkommen konnte, und wir nicht laenger in Dar bleiben wollten. Wie gut, dass Jeremy das TIcket schon gebucht hatte.

Nachdem ich mich endgueltig verabschiedet hab von meinen Kollegen besuchen Emanuel und ich seinen Freund. Er arbeitet auf dem Markt. Da er noch nicht da ist, laufen wir ein wenig rund. Der Markt ist mit Plastiksaecken und etwas Blech bedeckt, dunkel, matschig und es ist eine Kunst (die ich nicht so gut behersche), von der einen etwas weniger matschigen Stelle zur anderen zu springen.
Weil ich nicht einfach so Fotos machen will, bitte ich Emanuel von mir ein Foto zu machen. Das wird aber so gut empfangen, dass immer mehr Leute rufen, sie wollen mit mir auf ein Foto, oder ihren Stand auf dem foto haben.

Dann treffen wir den Freund. Es bricht mir das Herz, was er mir erzaehlt. Sein Haus ist bei der Explosion eingstuerzt (die Huetten fallen wohl wie Kartenhaeuser zusammen bei solchen Erschuetterungen), auf sein fuenfjaehriges Kind und seine Frau. Das Kind ist gestorben und seine Frau liegt kritisch im Krankenhaus. In den letzten Tagen hat er krampfhaft versucht, genug Geld zusammen zu kriegen, um einen Grabplatz fuer sein Kind zu bekommen, hatte dann aber nicht mehr genug Geld fuer den Sarg. Er hat alle seine Huehner verramscht, aber es reichte immer noch nicht. Der Sargbauer hat Anzeige erstattet, jetzt droht ihm noch eine Gefaengnisstrafe. Seine Frau bekommt im Krankenhaus kein Essen (muss es dort kaufen). Ich kann nicht viel machen, da ich auch am Ende meines Geldes bin. Ich gebe Emanuel Geld, um Essen und Wasser zu kaufen fuer die Frau.

Wir muessen wieder zurueck. Wir sind bereits afrikanisch zu spaet (es ist 11 Uhr und sind genau jetzt im Zentrum verabredet). Den Rest des Tages verbringen wir auf Kariakoo, ein riesiger Markt mit schrecklich hektischen Strassen darumherum, wo man ALLES kaufen kann. Die Leute, die ihre liebevoll gestapelten Tomaten und Zwiebeln auf einem Reissack verkaufen koennen unglaublich gut einschaetzen, wie viel Platz ein 4WD braucht, um aus ihren Tomaten kein Ketchup zu machen. Fuer Fussgaenger (vor allem fuer eine weisse Touristin mit Kamera und Portemonee) heisst es, Augen auf und volle Konzentration auf die Umgebung. Staendig muss man irgentwelchen karren, AUtos, Daladalas, Lkws ausweichen, das Angebot der Shops aufnehmen und die Hand nicht von der Handtasche loesen und aufpassen vor Loechern (Gullideckel werden glaub ich gerne geklaut und vermutlich an die Chinesen verkauft). Nach ein paar Stunden zeigte Emanuel mir den unterirdischen Markt. Es ging hinab ein stinkendes Loch (ich dachte, die Hoelle kann nicht viel schlimmer riechen), wo bergeweise Fische, Orangen und so angeboten werden. Ich bin natuerlich eine Attraktion da. Heute werde ich nicht nur als "mzungu" betitelt, sondern auch als "Model". Wow!
Nach dem olifaktorischen Abenteuer gings ans Kulinarische. Ich sollte noch Ugali probieren (vor 6 Jahren bekam ich es nicht runter). Aber es war nicht so dramatisch. Ich hab brav, echt afrikanisch, ein fingervoll Maisbrei in die Hand genommen, geknetet und dann zusammen mit Huehnchen oder Spinat gegessen. Braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, ob die Gabeln sauber genug sind (und die Haende?).

Und dann ging es ganz schnell. Auf einmal war es Zeit zu gehen. Michelle war noch mit ihrer Ueberraschung beschaeftigt, daher ging ich alleine mit Onkel Hermann essen. Da Michelle nach dem Essen noch nicht auf Kurasini war, wurde ich ein wenig nervoes. Sie kam doch noch gerade rechtzeitig. Unterwegs hatten wir noch nervigen Stau (vier Autos sind auf der Strecke verreckt und wer meint, man schiebt sein Auto an die Seite, wenn man Pech hat vertut sich).
Vor dem Security-Check faellt mir ein, dass ich ein fluessiges Mitbringsel (Konyagi) und eine Flasche Wasser im Handgepaeck hab. Wir trinken den Konyagi vor dem Check und dann laufe ich mit meiner Flasche Wasser in der Hand weiter, ohne, dass ich angehalten werde! Hmm, dann haetten wir den Konyagi nicht trinken brauchen. Nicht schlimm, so gehen wir guter Laune, angeschwipst on board.

Die Stimme des Stewards erinnert mich daran, dass wir tatsaechlich nach Holland fliegen... wie haesslich Niederlaendisch auf einmal ist (sorry, lieve mensen).

Ich hab noch so viel mehr zu erzaehlen, aber ich denke, dass es reicht. Fuer Interessierte hab ich ein paar Fotos up-ge-loaded.

Mehr Fotos und Geschichten gibt es persoenlich.

Karibu sana(herzlich willkommen), erst in Nimwegen und am Wochenende in Belecke.

Reageer op dit reisverslag

Je kunt nu ook Smileys gebruiken. Via de toolbar, toetsenbord of door eerst : te typen en dan een woord bijvoorbeeld :smiley

kathrin

Actief sinds 04 April 2009
Verslag gelezen: 813
Totaal aantal bezoekers 14365

Voorgaande reizen:

06 April 2009 - 05 Mei 2009

Mijn eerste reis

Landen bezocht: